Kurzbeschreibung des Themas
Die Aktivität ermutigt Kinder ihre visuelle Wahrnehmung zu entwickeln und mit sehbehinderten Menschen in Kontakt zu treten.
Lernergebnisse
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Kompetenzen
- Visuelle Fähigkeiten: beobachten und erkennen
- Sozial-emotionale Kompetenzen: Behinderungen verstehen
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Zielgruppe
5 Jahre und älter- Gruppe von max 10 Personen
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Benötigte Materialien
- Programm für die Bearbeitung von Fotos
- Kamera
- Computer
- Drucker
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Materialien
- Bereits vorbereitete Fotos als Beispiel für verschiedene Grade der Verschwommenheit
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Anleitung zur Aktivität (Schritt für Schritt)
Vorbereitung:
Zur Durchführung der Aktivität suchen Sie in der Bibliothek, im Internet, in Ihrem Archiv oder im Kinderarchiv nach mehreren Fotos mit unterschiedlichen Motiven (Landschaft, Architektur, Stillleben und Porträt). Bearbeiten Sie die Fotos mit einem Computerprogramm (Photoshop, Gimp, Paint.NET, Picasa, verschiedene mobile Anwendungen usw.) unter Verwendung von integrierten Filtern und Einstellungen (Unschärfe, Helligkeit, Doppelbilder, Schwarz-Weiß-Konvertierung usw.). Erstellen Sie mehrere Versionen (vier oder mehr) für jedes Foto, sodass die Einstellungen und folglich die Verzerrungen stufenweise angezeigt werden. Drucken oder speichern Sie die Versionen in einem Ordner in der Reihenfolge von der am wenigsten erkennbaren (am meisten veränderten) bis zur am meisten erkennbaren (original) Version ab. Sprechen Sie mit den Kindern darüber, wie das Durchschauen verschiedener lichtdurchlässiger Materialien unsere Wahrnehmung verändert. Besprechen Sie das menschliche Sehvermögen sowie die Arten und Ursachen von Sehstörungen, Sehbehinderungen und Blindheit.
Durchführung:
Um die Aktivität zu starten, wählen Sie ein Objekt im Raum aus, legen Sie es auf den Tisch und betrachten Sie es durch verschiedene transparente Materialien, die Sie zuvor vorbereitet haben (z.B. (milchiges) Glas, eine Plastikflasche, ein mit Wasser gefülltes Glas usw.). Lassen Sie die Kinder selbst mit den Materialien experimentieren und motivieren Sie sie, ihre visuellen Wahrnehmungen zu kommentieren. Zeigen Sie den Kindern dann die Fotos in der vorbereiteten Reihenfolge und lassen Sie sie erraten, was die Fotos darstellen.
Überlegung:
Ermutigen Sie die Kinder, sich zu ihren Gefühlen zu äußern und eine Debatte über Sehbehinderungen und Herausforderungen zu beginnen, denen sehbehinderte Menschen gegenüberstehen.
Abwandlungen und zusätzliche Ideen
Kinder machen Fotos. Sie können sie dann bearbeiten - selbständig oder unter Anleitung. Sie können die Kinder auf die für sehbehinderte Menschen bestimmten Alltagsgegenstände aufmerksam machen, z.B. die Audioboxen an Ampeln, taktile Leitsysteme auf dem Bürgersteig, Brailleschrift usw.
Hintergrundinformationen und didaktische Perspektiven
Die Entwicklung der visuellen Wahrnehmung ist für die ganzheitliche Entwicklung sehr wichtig, da die meisten Informationen über die Augen ins Gehirn gelangen. Sehstörungen können sich auf sehr unterschiedliche Weise (verschwommenes Sehen, Doppelbilder, Farbenblindheit usw.) und in unterschiedlichem Ausmass (leichte Störungen oder völlige Blindheit) manifestieren. Um sehbehinderte Menschen zu akzeptieren und ihnen angemessene Hilfe zukommen zu lassen, müssen wir Einfühlungsvermögen entwickeln.
Erfahrungen aus den Kindergärten:
Auf den ursprünglichen, unveränderten Fotos erkannten die Kinder ihre Altersgenossen und Gegenstände aus dem Spielzimmer problemlos wieder und benannten sie. Dann zeigten wir den Kindern die veränderten, verzerrten Fotos, die wir zuvor als Originale gesehen hatten. Sie hatten große Probleme, da sie keine Objekte identifizieren konnten. Jeder sah etwas anderes auf den Fotos: auf dem Foto des Topfes - ein Kaninchen oder einen Schmetterling; auf der Peer-Fotografie - ein Wirbel, Nebel, Wind; auf dem Foto eines Autos - einen Mann oder einen Drachen. Die Kinder sagten, dass alle Fotos, die sie sahen, neu und anders wären und sie sie noch nie gesehen hätten. Erst als die Erzieherin ihnen den Prozess der Veränderung der Fotos am Computer zeigte, erkannten sie, dass die Fotos dieselben waren, die sie am Anfang gesehen hatten. Die Kinder beobachteten dann Objekte im Spielzimmer durch verschiedene Folien, Stoffe, Plastik und Glas und bemerkten Veränderungen in der Farbe der Topfblätter, der Farbe des Blumentopfs, der Farbe der Zeichenblätter und verschiedener Spielzeuge. Am meisten beeindruckt waren sie von den farbigen Folien in Primärfarben, die sie übereinander legten und so Sekundärfarben erhielten. Die daraus resultierenden Veränderungen wurden auch fotografiert.