Materialien für Lehrkräfte und Eltern

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Fotografie für Kinder mit besonderen Bedürfnissen

Es wird geschätzt, dass etwa 10% der Kinder an einer Art Entwicklungsstörung leiden. Diese Kinder können körperlich behindert sein, Sprachstörungen, kognitive Defizite, Seh- oder Hörbehinderungen, Autismus sowie Anpassungsschwierigkeiten haben oder Anzeichen von emotionalen und Verhaltensproblemen zeigen.

Da Fotokameras inzwischen bequem und einfach zu bedienen sind, ist es möglich, fotografische Aktivitäten in die pädagogische und sogar therapeutische Arbeit mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen einzubinden. Diese Aktivität ist besonders geeignet, weil sich Kinder mit besonderen Bedürfnissen relativ gleichberechtigt und ohne große individuelle Anpassungen in eine größere Gruppe von Kindern einfügen können.

Einerseits kann die Fotografie als eine Aktivität gesehen werden, die Entwicklungsbereiche, in denen Kinder Schwierigkeiten haben, fördert und voranbringt. Andererseits kann die Fotografie eine Aktivität sein, die es Kindern ermöglicht, sich selbst zu bestätigen und leichter auszudrücken, eine gewisse Unabhängigkeit zu erlangen, Erfolgserlebnisse zu haben und ein gesundes Selbstbild aufzubauen. Für viele kann die Kamera eine Art Gerät sein, das ein beschädigtes Organ oder eine beeinträchtigte körperliche oder geistige Funktion ersetzt.

Für Kinder mit Sprach- und Sprechbeeinträchtigungen ist die Fotografie geeignet, weil sie Ausdruck und Kommunikation auf eine andere Art und Weise ermöglicht; für körperlich Beeinträchtigte ist die Fotografie nützlich, weil sie nicht viel körperliche Kraft und Fähigkeiten erfordert. Durch diese Aktivität können Sehbehinderte klarer sehen; sozial Zurückgezogene und weniger Anpassungsfähige können persönliche Beziehungen aufbauen; Menschen mit ADHS können üben, ihre Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle zu steuern; Desinteressierte und Unmotivierte finden in der Fotografie vielleicht ein Hobby, das sie gerne pflegen werden.

Für die Einbeziehung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in fotografische Tätigkeiten sind normalerweise keine besonderen Anpassungen erforderlich. Da bei einigen Kindern ein größeres Risiko besteht, die Kamera beim Hantieren mit ihr zu beschädigen, muss über die Anschaffung robusterer oder geschützter Kameramodelle nachgedacht werden. Kinder mit eingeschränkter Mobilität sind die Gruppe, die die meisten individuellen Anpassungen benötigt, und wir können ihnen auf verschiedene Weise helfen, z. B. durch die Verwendung von Stativen, die Anbringung der Kamera an einem Rollstuhl, die Verwendung von Schnittstellen, die eine Fernsteuerung der Kamera ermöglichen, usw.

Kinder mit besonderen Bedürfnissen werden in der Regel von Experten aus verschiedenen Institutionen überwacht und behandelt, daher ist es besser, sich an sie zu wenden, wenn man Hilfe bei der Planung und Umsetzung individueller Anpassungen benötigt.