Materialien für Lehrkräfte und Eltern
Fotografie-Grundlagen für Erzieher*innen
Einführung
Zunächst sollte geklärt werden, dass die Fotografie nicht nur aus technischem Wissen und dem Geschick im Umgang mit der Kamera besteht. Fotografie ist viel mehr als nur das Drücken des Auslösers zum richtigen Zeitpunkt, da sie viele psychophysische Funktionen beinhaltet, wie z. B. das Bewegen im Raum, das Beobachten von Motiven, das Wahrnehmen von Beziehungen zwischen Objekten, das Planen und Entscheiden von Aufnahmen und Einstellungen, das sinnvolle Verbinden von innerem Erleben mit der Außenwelt, der Selbstausdruck, die Kreation und so weiter. Außerdem bedeutet das Auslösen der Kamera nicht unbedingt die Vollendung des fotografischen Schaffens. Dieses kann mit dem Sammeln, Sortieren und Speichern von Fotos, der kreativen Bearbeitung mit Hilfe von Software-Tools, der Reflexion und Konversation, der Veröffentlichung oder Ausstellung weitergeführt werden.
Das vorliegende Handbuch ist für Erzieher*innen und Eltern gedacht, um sich mit grundlegenden fotografischen Elementen vertraut zu machen, die ihnen bei der Arbeit mit Kindern helfen. Wir müssen keine fotografischen Expert*innen oder große Künstler*innen sein, um Kindern die Welt des fotografischen Schaffens näher zu bringen. Wir brauchen nur das Grundwissen über die Werkzeuge und das Zubehör, das wir verwenden (Kamera, Computer, Fotobearbeitungs- und -verarbeitungsprogramm), Kenntnisse über künstlerische Komposition und Gesetze des Ausdrucks. Es ist zu beachten, dass es sich um eine grundlegende Präsentation handelt, deren Inhalt in Bezug auf Bereiche strukturiert ist, die auch in umfangreicheren Büchern zu finden sind. Das bedeutet, dass diejenigen, die über weniger Wissen verfügen, möglicherweise auf einige ungewohnte Konzepte stoßen werden, während diejenigen, die über mehr Wissen verfügen, sich wahrscheinlich einen tiefer gehenden Inhalt wünschen. Wir raten jeder Person bei Bedarf zusätzliches Material in den Bücherregalen oder im Internet zu suchen.
In der pädagogischen Arbeit empfehlen wir, dass sich die Kinder neue Fähigkeiten und Kenntnisse schrittweise und entsprechend ihrer psychomotorischen und kognitiven Entwicklung aneignen. Spontaneität, Spiel, Spaß und Experimentieren sollten auch in dieser frühen Lebensphase die Grundlage für die Beschäftigung mit der Fotografie sein.
Verschiedene Arten von Kameras
Das Wort "Fotografie" kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "Zeichnen mit Licht". Das erste Foto, das mit einer Kamera aufgenommen wurde, stammt aus dem Jahr 1827. Obwohl sich die Grundprinzipien der Fotografie kaum verändert haben, hat sich die Art und Weise, wie Bilder gespeichert werden, im Laufe der Zeit stark verändert. Insbesondere die Erfindung digitaler Technologien (wie die Digitalkamera, der Computer, das Internet oder soziale Netzwerke) hat die Fotografie auf drastische Weise vereinfacht, sie billiger gemacht und dem Massengebrauch näher gebracht.
Eine Digitalkamera kann als ein Gerät beschrieben werden, das:
- Licht durch ein Objektiv auffängt
- Licht am Lichtsensor erkennt
- Lichtdaten mit einem elektronischen Prozessor analysiert und verarbeitet
- Daten auf einem Speichermedium speichert
- Daten in ein Bild umwandelt, das dann auf einem Bildschirm angezeigt wird
Wir unterscheiden Kameras anhand folgender Hauptmerkmale:
- Größe des Lichtsensors und Anzahl der Sensorpunkte (Pixel)
- Möglichkeit einer automatischen, halbautomatischen oder manuellen Einstellung
- Objektivtyp und Austauschbarkeit
- Fokussierung und Geschwindigkeit der Bildspeicherung
- Fähigkeit zur Aufnahme von Videos
Wir unterteilen Kameras grob in drei Klassen:
- Mobile Kameras (Handys)
- Kompaktkameras (kleiner in der Größe, erschwinglich, einfach zu handhaben - "aim-and-shoot"-Prinzip, viele Automatikprogramme, Zoomobjektiv ohne Wechselmöglichkeit)
- Spiegelreflexkameras - DSLR (teurer, leistungsfähiger, Möglichkeit der manuellen Einstellung, Möglichkeit des Zielwechsels)
- Spiegellose Kameras - CSC (ähnlich leistungsfähig wie Spiegelreflexkameras, aber kleiner und einfacher zu handhaben)
Welche Kamera ist die beste?
Eine objektiv optimale Kamera gibt es nicht, da Einsatzzweck, Bedürfnisse und Wünsche von den Vorlieben der jeweiligen nutzenden Person abhängen. Für Kinder scheint jedoch die Kompaktkamera die sicherste Wahl zu sein. Handys sind eher weniger geeignet bzw. sollten mit Vorsicht und unter Beachtung professioneller Empfehlungen eingesetzt werden. Spiegelreflexkameras sind für Kinder in der Regel zu anspruchsvoll, können aber ein geeignetes Werkzeug zum Lernen, zur Dokumentation von Aktivitäten oder für spezielle Fotoprojekte sein.
Die passende Größe des Geräts, die Haltbarkeit des Gehäuses, eine gut in der Hand liegende Kamera, gut erreichbare Tasten und übersichtliche Menüs der Oberfläche sollten bei der Auswahl eine wichtige Rolle spielen. Technische Spezifikationen, wie eine große Anzahl von Megapixeln oder ein großer Zoom, sind nicht das Wichtigste; außerdem bieten viele Kameras aus einer niedrigeren Preisklasse eine zufriedenstellende Qualität.
Aufbau einer Kamera
Im Folgenden werden die wichtigsten Teile jeder Kamera aufgeführt:
- Das Gehäuse
Vom Gehäuse hängen die Größe der Kamera, die Art, wie sie in der Hand gehalten wird, und die Qualität des Schutzes gegen äußere Einflüsse ab. - Der Auslöser
Mit einem Fingerauslöser wird der Verschluss (eine rechteckige Öffnung mit beweglichen Vorhängen) in der Kamera geöffnet, der je nach Dauer der Öffnung bestimmt, wie lange das Licht in die Kamera gelangt. - Das Objektiv
Das Objektiv sammelt mit seiner Linse Licht und projiziert es auf den Sensor. Die Breite des Bildeinfangwinkels und die Möglichkeit des optischen Zooms (Weitwinkel- und Teleobjektive) hängen von der Art des Objektivs ab. Objektive, die eine Veränderung des Bildwinkels und des optischen Zooms ermöglichen, werden Zoomobjektive genannt. Ein wesentlicher Teil, der sich im Objektiv befindet, ist die Blende (eine kreisförmige Öffnung), die je nach ihrem Durchmesser bestimmt, wie viel Licht in die Kamera gelangt. - Der Lichtsensor
Der Lichtsensor besteht aus einer Vielzahl von Sensoren, die in einem Netz angeordnet sind (Pixel) und die Intensität und Farbqualität des Lichts erkennen. Die elektronische Einstellung der Empfindlichkeit des Lichtsensors (ISO) bestimmt die höhere oder niedrigere Helligkeit eines Bildes. - Schaltflächen, die die Aufnahmemodi bestimmen
- Automatik-Modus (grüne Taste)
Die Kamera steuert die Aufnahmeeinstellungen automatisch entsprechend den Gegebenheiten. - Szeneri-Modi
Die Kamera passt die Einstellungen je nach Motiv oder Situation an (Porträt, Nachtaufnahmen, Nahaufnahmen, sich schnell bewegende Motive...). - Manueller Modus
Der Fotograf oder die Fotografin wählt die Aufnahmeparameter (Blende, Verschlusszeit...) entweder komplett selbst aus oder teilweise mit Unterstützung der Kamera.
- Automatik-Modus (grüne Taste)
- Das Speichermedium
Auf dem Speichermedium wird eine digitale fotografische Aufzeichnung gespeichert, die später betrachtet, gedruckt oder bearbeitet werden kann. Neben dem internen Speicher verfügt eine Kamera auch über einen Speicherkartensteckplatz, der die Speicherung großer Datenmengen ermöglicht. Die digitalen Lichtdaten werden umgewandelt und in einem Bildformat namens JPG gespeichert. - Der LCD-Bildschirm
Auf dem LCD-Bildschirm können Bilder und vorbereitete Aufnahmen betrachtet, Einstellungen geändert und die Kamera bedient werden. - Das Netzgerät
Normale oder wiederaufladbare Batterien können Strom liefern. - Das Blitzgerät
Die Blitzfunktion ermöglicht, Fotos von schlecht beleuchteten Motiven zu machen, die nicht zu weit von der Kamera entfernt sind.
Erste Schritte in der Fotografie
Der Umgang eines Kindes mit der Kamera sollte seinem Alter und seiner physischen/psychosozialen Entwicklung angepasst sein. Die ersten praktischen Erfahrungen des Kindes sollten schrittweise und spielerisch in einer sicheren Umgebung, die durch den Erzieher oder die Erzieherin gewährleistet wird, gesammelt werden. Nachdem das Kind in geeigneter Weise mit der Bedienung der Kamera vertraut gemacht wurde, sollte es auch die grundlegenden Komponenten der Kamera kennen lernen - die wichtigsten sind:
- Die Ein-/Aus-Taste
- Der Auslöser
- Die Fotovorschau-Taste
Es ist empfehlenswert, die von Kindern benutzte Kamera mit einer Handschlaufe auszustatten. Wir helfen den Kindern, sich daran zu gewöhnen, die Schlaufe sofort um das Handgelenk zu legen, und verhindern so, dass ihnen die Kamera aus der Hand fällt. Zu Beginn einer Aktivität können sie immer wieder mit einem Satz an diese Sicherheitsmaßnahme erinnert werden, z. B. "Hand durch die Schlaufe".
Finger schleichen sich oft auf Kinderfotos ein, daher ist es eine gute Idee, Kinder bei ihrer ersten Begegnung mit der Kamera darauf hinzuweisen, ihre Finger nicht auf dem Objektiv zu lassen.
Vorbereitung von fotografischen Projekten für Kinder
Auf unserer Seite eduskills.plus finden Sie verschiedene Fotoprojekte, die sich für die Umsetzung in Kindergärten und Schulen eignen. Sie können jedoch auch selbst fotografische Aktivitäten vorbereiten und diese mit den meisten thematischen Aktivitäten in Schule und Kindergarten verbinden. Bei der Auswahl einer Aktivität auf unserer Webseite oder bei der Vorbereitung Ihrer eigenen Fotoprojekte empfehlen wir Ihnen, die folgenden Elemente zu berücksichtigen:
Vorbereitung:
Legen Sie fest, wie das Projekt durchgeführt werden soll und welche Ergebnisse Sie erwarten können. Wenn nötig, bereiten Sie Beispielfotos oder andere Materialien vor, um ein bestimmtes Thema richtig zu illustrieren. Sie sollten es mit den Beispielfotos allerdings nicht übertreiben, denn das kann die kreative Phantasie der Kinder zu sehr beeinflussen und damit ihren originellen Ausdruck behindern.
Durchführung:
Zu Beginn sollten Projekte gewählt werden, die die Kinder schrittweise mit der Bedienung der Kamera vertraut machen. Für den Anfang eignen sich besonders Aktivitäten, bei denen die Kinder Fotos anschauen und beschreiben, was darauf zu sehen ist. Es ist auch eine gute Idee, Kinder näher mit der Kamera vertraut zu machen. Zum leichteren Verständnis kann man einen Vergleich mit dem menschlichen Körper heranziehen - das Objektiv kann mit dem menschlichen Auge und der Auslöser mit dem Augenlid verglichen werden, denn wenn es geöffnet ist, lässt es Licht in das Auge (ein Bild wird angezeigt).
Bei den ersten fotografischen Schritten sollten die Kinder möglichst viel Freiraum zum Erkunden haben, wobei das Motiv selbst zweitrangig sein sollte. Sie können die Kinder dazu anregen, mit dem Abstand zum Objekt, der Perspektive und dem Fotografieren in Abhängigkeit von der Lichtquelle und ähnlichem zu spielen. Wenn Sie sehen, dass die Kinder bereits souverän im Umgang mit der Kamera sind, können Sie zu Aktivitäten übergehen, bei denen die Fotografie als Werkzeug zur kreativen Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema dient. In jedem Fall sollte die Freude an der kreativen Auseinandersetzung und am Ausdruck beim Fotografieren immer im Vordergrund stehen.
Die Arbeit in Paaren und Gruppen: Einem Paar oder einer kleinen Anzahl von Kindern wird eine Kamera zugeteilt, die dann abwechselnd fotografieren. Diejenigen, die gerade nicht mit der Kamera ausgestattet sind, können für ein Foto posieren oder das fotografierende Kind auf andere Weise unterstützen. Wenn nötig, legen Sie den Zeitraum fest, nach dem die Kinder die Rollen wechseln.
Selbstständiges Arbeiten: Verteilen Sie die Kameras an eine Gruppe von Kindern, während die anderen Kinder mit einer anderen Aktivität beschäftigt sind - das kann eine Aktivität zu einem bestimmten Thema oder einfach freies Spiel sein.
Reflexion:
Nachdem die Kinder die Fotos gemacht, bearbeitet und auf einem Computer gespeichert haben, ist es ratsam, die Aktivität in der Gruppe zu reflektieren. Ermutigen Sie die Kinder, über ihre Erfahrungen zu sprechen, was ihnen gefallen hat und was ihnen vielleicht Probleme bereitet hat. Diese Reflexionen sollen aufgezeichnet werden, um zukünftige Aktivitäten, die auf die Gruppe zugeschnitten sind, leichter vorbereiten zu können. Ihr Gespräch mit den Kindern ist auch eine gute Gelegenheit, die gemachten Fotos zu analysieren, in dem Sinne, dass Sie über die Wirkung bestimmter Herangehensweisen nachdenken können: Bildausschnitt, Beleuchtung, Wahl der Motive, usw.
Durch die Reflexion festigen die Kinder das erworbene Wissen über neue fotografische Ansätze sowie über das vorgegebene Thema. Ein gemeinsames Gespräch kann eine Quelle für neue Ideen sein und die Aktivität auf sinnvolle Weise abrunden.
Grundlagen der Fotografie
Fotografie ist viel mehr als das objektive "Abbilden" und Dokumentieren einer greifbaren Realität. Jedes Foto ist einzigartig und auch ein Spiegelbild der Emotionen und des Denkprozesses der fotografierenden Person. Mit ihren künstlerischen Elementen ruft die Fotografie auch einzigartige innere Reaktionen beim Betrachter oder bei der Betrachterin hervor.
Für ein Kind sollte die Fotografie vor allem eine spielerische Tätigkeit sein, die einen freien Ausdruck ermöglicht. Das Kind beherrscht in der Regel schnell, spontan und intuitiv das fotografische Medium, da ihm die nonverbale/visuelle Kommunikation oft näher liegt als die verbale. Obwohl es in der Fotografie Regeln gibt, ziehen wir es vor, bei der Bewertung der Kreativität eines Kindes Bewertungen zu vermeiden, die auf richtig und falsch basieren. Stattdessen hören wir lieber auf das, was das Kind uns mitteilen möchte.
In der Fotografie kennen und beachten wir die folgenden Bereiche, wenn wir mit einem Kind arbeiten:
- Die Schärfe
Normalerweise will man, dass das Objekt, das auf einem Foto gezeigt oder belichtet wird, der schärfste Teil des Bildes ist. Dies erreichen Sie, indem Sie die Kamera so in der Hand halten, dass der Fokuspunkt, dargestellt durch ein kleines Quadrat auf dem Bildschirm oder im Sucher der Kamera, genau auf das ausgewählte Objekt fällt. Wenn Sie den Auslöser halb durchdrücken, stellt die Kamera automatisch auf das Motiv scharf, was in der Regel als kurzer Piepton gehört wird oder gesehen wird, wie das Quadrat seine Farbe ändert. Wenn die Fokussierung erfolgreich ist, können Sie den Auslöser ganz durchdrücken.
In der Fotografie werden Sie feststellen, dass Objekte, die weiter oder näher als das fokussierte sind, im Bild weniger scharf oder mehr oder weniger "unscharf" sind (Tiefenschärfe).
Wenn Sie eine Bildkomposition wünschen, bei der das fokussierte Motiv nicht genau in der Mitte des Bildes liegt, halten Sie die Kamera von links nach rechts oder von oben nach unten, während Sie den Auslöser halb gedrückt halten (gesperrter Autofokus), um die entsprechende Komposition zu erhalten. Wenn Sie damit zufrieden sind, drücken Sie den Auslöser bis zum Ende.
Damit die Schärfe im Foto gut ist, ist es wichtig beim Drücken des Auslösers eine stabile Körperhaltung einzunehmen und die Kamera möglichst ruhig in der Hand zu halten. Dies wird bei längeren Verschlusszeiten, die bei wenig Licht eingestellt werden, erschwert. Dadurch wird das Foto eher unscharf oder "verwackelt" aussehen.
Für Kinder kann es eine ziemliche Herausforderung sein, die Kamera ruhig zu halten und gleichzeitig den Auslöser zu drücken. Wir erklären den Kindern und üben mit ihnen, wie sie die Kamera möglichst ruhig in der Hand halten können und wie sie ihre Haltung mit leicht ausgestreckten Beinen stabilisieren können. Wenn möglich, können die Kinder auch bei der Stabilisierung helfen, indem sie ihren Körper, ihre Hände oder die Kamera an einem stabilen Gegenstand in der Nähe abstützen (Baum, Wand, Bank...).
- Die Beleuchtung
Wir erwarten von jedem Foto, dass es angemessen beleuchtet ist, nicht zu dunkel und nicht zu hell, auch wenn es um die einzelnen Teile geht.
Für eine angemessene Beleuchtung sorgt der in der Kamera eingebaute Belichtungsmesser und auch die Einstellungen dreier Hauptelemente spielen eine wichtige Rolle: die Belichtungszeit oder Verschlusszeit (üblicherweise in Tausendstel-, Hundertstel- und Zehntelsekunden angegeben, kann aber auch länger dauern), die Blendengröße (f-Wert) und die Empfindlichkeit des ISO-Lichtsensors. All diese Elemente sind miteinander verknüpft. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto kürzer ist die Verschlusszeit und umgekehrt. Eine Erhöhung des ISO-Wertes kann die Verschlusszeit ebenfalls verkürzen, aber in diesem Fall kann es zu Körnigkeit oder Rauschen im Bild kommen.
Die Helligkeit des Fotos wird natürlich auch von der Intensität des Lichts (Tag - Nacht, sonnig - bewölkt, außen - innen...) und der Lichtquelle (vorne, hinten, seitlich...) beeinflusst. Wenn die fotografisch erfassten Flächen mit einem sehr großen Lichtbereich beleuchtet werden, kann es vorkommen, dass Teile des Fotos völlig dunkel oder völlig hell sind - dies nennt man "verbrannt".
- Die Komposition
Die Komposition eines Fotos sagt aus, wie die Motive (Figuren, Objekte, Hintergrund usw.) auf einer Fläche angeordnet sind oder wie sie das gesamte Foto bilden und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Motive können sich zu verschiedenen künstlerischen Elementen wie Punkten, Kurven, Diagonalen, Dreiecken, Kreisen, Mustern, Texturen usw. zusammensetzen oder verbinden.
Da wir Menschen ausgesprochen visuelle Wesen sind, entwickelt sich das Raumempfinden und der Sinn für künstlerische Komposition schon in jungen Jahren. Daher können selbst Kinder oder völlige Laien, die nur mit einer grundlegenden Intuition ausgestattet sind, eine Komposition beschreiben, z. B. als: angenehm oder unangenehm, geordnet oder ungeordnet, ausgewogen oder unausgewogen, statisch oder dynamisch, leer oder voll, weich oder fest...
Der wichtigste Faktor, der die Komposition eines Fotos bestimmt, ist der Bildausschnitt. Indem wir den Raum beobachten und uns darin bewegen, wählen wir zunächst das Hauptmotiv aus, bestimmen dann seine Position im Raum (links - rechts, unten - oben, mittig - drittrangig, usw.), die Perspektive, aus der wir es betrachten (Frosch-, Vogelperspektive...), und seine Beziehung und Haltung zu anderen Motiven.
Bei der Rahmung verwenden wir ein Objektiv, um einen breiteren oder engeren Blickwinkel zu erfassen.
Mit einer hoch- oder querformatigen Kamera in der Hand wählen wir das Fotoformat (Hochformat-Porträt, Querformat-Landschaft).
Zu den kompositorischen Elementen gehört auch die Anordnung und das Verhältnis zwischen den hellen und dunklen Teilen des Fotos. Wichtig ist auch die Farbkomposition, die von der Verteilung und Beziehung zwischen verschiedenen Farben oder Farbgruppen (kalte, warme Farben) abhängt.
Mit Hilfe von Linien, sich überschneidenden Objekten, Größenverhältnissen, Tiefenschärfe usw. schaffen wir ein Gefühl der Tiefendarstellung.
Andere Möglichkeiten, eine gute Komposition aufzubauen, sind: Symmetrien, Schatten und Reflexionen, innere Rahmung, sinnvolle Nutzung des leeren Raums, usw.
- Genres der Fotografie
Heutzutage scheint es fast unmöglich, alle Arten und Genres der Fotografie zu nennen. In der Tat können Genres nach verschiedenen Kriterien unterteilt werden, wie z.B.: Art des fotografischen Mediums, Techniken, Methoden, Zwecke, Motive, etc. Es wird unterschieden zwischen:
- Digital- und Analogfotografie,
- Farb- und Schwarzweißfotografie,
- Künstlerische, kommerzielle, fotojournalistische, wissenschaftliche, militärische, gelegentliche Fotografie usw.,
- Kreative Fotografie und Fotografie mit einem festen fotografischen Format,
- Bearbeitete und unbearbeitete Fotografien,
- Studio-, Straßen-, Unterwasser- oder Drohnen-Fotografie,
- Porträt-, Landschafts-, Architektur-, Stillleben-, Natur- (...) Fotografie.
- Der fotografische Ausdruck
Keine Fotografie ist nur ein "eingefrorenes" Abbild der objektiven Realität, sondern immer auch ein Träger oder Vermittler von subjektiven Interpretationen, Ideen, Geschichten, Emotionen, Denken, Kommunikation, Phantasie usw.
Der fotografische Ausdruck ermöglicht und fördert verschiedene Dinge. Am häufigsten ist es die Darstellung von Personen (Porträts) mit ihrer Mimik, Handgestik, Körperhaltung, Kleidung, zwischenmenschlichen Beziehungen, etc.
Wir fotografieren verschiedene Motive, die wiederum verschiedene Dinge in menschlichen Kulturen symbolisieren (z.B. Straße, Haus, Treppe, Baum, verschiedene Pflanzen, Tiere, Sonne, Feuer, Eis, Wolke, Kreuz, Knoten...).
Begriffe wie Licht, Farbe und Schärfe tragen alle bestimmte Bedeutungen; das gleiche gilt für räumliche Dimensionen wie links, rechts, unten, oben, Mitte.
Die Ausdruckskraft in der Fotografie wird durch Kontraste und Gegensätze zwischen verschiedenen Motiven oder künstlerischen Elementen betont (nah - fern, klein - groß, schnell - langsam, schwarz - weiß, einfach - komplex), manchmal auch durch im Foto gezeigte Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte.
Die Abstraktheit eines Bildes, egal wie groß es in seinem Umfang ist, kann der betrachtenden Person helfen, ihre eigene subjektive Interpretation in das Foto einzubringen.
Den Fotos mit der stärksten Geschichte wird oft nachgesagt, einzigartig zu sein und genau im richtigen, entscheidenden Moment aufgenommen worden zu sein.
- Das Übertragen und Speichern von Fotos auf einem Computer
Genauso viel Spaß wie das Fotografieren selbst machen auch die weiteren notwendigen Schritte und kreativen Abläufe, an denen sich die Kinder aktiv beteiligen müssen.
Das erste, was nach einer Fotosession zu tun ist, ist das Übertragen der Fotos auf einen Computer, auf dem vorher eine sinnvolle Strukturierung und Benennung der Dateien vorgenommen wurde. Das ist wichtig, denn so können bestimmte Fotos später in der Vielzahl der Fotos leichter gefunden werden.
Schauen Sie sich alle Fotos genau an, denn auf dem großen Bildschirm können Sie und die Kinder Details erkennen, die einem vorher vielleicht entgangen sind. Nach der Durchsicht treffen Sie eine Auswahl und entscheiden, welche Fotos gelöscht werden sollen und welche für die weitere Bearbeitung, den Druck, die Veröffentlichung etc. geeignet sind.
Achten Sie dabei immer darauf, dass die Daten auch auf anderen Medien gesichert sind und aufbewahrt werden.
- Das Bearbeiten von Fotos mit einem Computerprogramm
Je nach Ihren und den Computerkenntnissen des Kindes wählen und verwenden Sie ein geeignetes und zugängliches Computerprogramm zur Bearbeitung und Verarbeitung der Fotos.
Für ein solches Projekt mit Kindern reicht es aus, einige grundlegende kreative Funktionen zu nutzen, wie z.B.: Zuschneiden, Licht- und Farbkorrektur, Größenanpassung des Bildes zum Zwecke der Veröffentlichung im Internet, Versand per E-Mail oder Presse.
- Die Präsentation von Fotos
Der kreative Prozess, an dem die Kinder wieder aktiv beteiligt sind, wird mit der Betrachtung und Präsentation eines oder mehrerer Fotos fortgesetzt. Sind mehrere Fotos vorhanden, können diese zu einer Sammlung, Serie oder Collage zusammengefasst werden.
Fotos können in Form von Videoprojektionen, gedruckten Ausstellungen, Fotobüchern, Veröffentlichungen im Internet/sozialen Netzwerken, E-Mails etc. präsentiert werden.
Achten Sie bei der Präsentation von Fotos auf die Rechte aller beteiligten Personen und respektieren und schützen ihre Privatsphäre.
Sie können die Kinder auch dazu ermutigen, die ausgewählten Fotos zu benennen. Ein Titel, der nicht nur den Inhalt des Fotos beschreibt, kann das Foto aufwerten und ein zusätzliches kreatives Element darstellen.
- Die betrachtende Person mit einbeziehen
In den kreativen Prozess sollten auch die Betrachter*innen einbezogen werden, die durch ihre Kommentare, Anregungen, Überlegungen und ihr Lob einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des positiven Selbstbildes der Kinder und ihrer Motivation für weitere Fortschritte leisten können.
Eine erwachsene Person sollte Gespräche moderieren, die in einer Lerngruppe oder Familie stattfinden.
Die Reaktionen der Betrachter*innen auf die ausgestellten Fotos können auch mit Hilfe von sozialen Netzwerken, einem Buch mit Eindrücken, das bei der gedruckten Ausstellung vorhanden ist, E-Mails usw. eingeholt werden.